HNO Praxis Pirna

Dr. med. Stefan Reinhold

Allergie

allgemeine Infomationen finden Sie hier

    aktuell: Thema Corona und Spezifische Immuntherapie


    Ist die Durchführung einer Hyposensibilisierung (Allergenspezifischen Immuntherapie, AIT oder Spezifische Immuntherapie SIT) zu Zeiten der Corona-Pandemie richtig?
    Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI):
    "In den letzten Tagen erreichten uns in verstärktem Maße Anfragen bezüglich der Durchführung der Allergen-Immuntherapie (AIT, auch Hyposensibilisierung oder Spezifische Immuntherapie) bei der jetzigen COVID-19-Pandemie. Wenn möglich, sollte die AIT weitergeführt werden. Hierzu möchten wir folgende Empfehlungen geben:
    Bei der Durchführung der AIT sind die Fach- und Gebrauchsinformationen der AIT-Produkte zu beachten und maßgeblich. Die AIT in Form von Spritzen (SCIT) oder in Form von (sublingualen) Tropfen oder Tabletten (SLIT) kann bei beschwerdefreien und gesunden Patienten fortgeführt werden und das Therapieschema sollte dann nicht unterbrochen werden.
    Bei Infektzeichen wie Fieber, unklarem Husten oder reduziertem Allgemeinzustand sollte die AIT ausgesetzt und zu einem späteren (beschwerdefreien) Zeitpunkt  fortgeführt werden. Falls eine Unterbrechung der SCIT auftritt, erfolgt die Dosisanpassung der SCIT durch den behandelnden Ärzt*in und gemäß der Empfehlungen des Herstellers. Die Wiederaufnahme der SLIT sollte unter ärztlicher Kontrolle durchgeführt werden."

    Pollenvorhersage 

    In Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) erstellt der Deutsche Wetterdienst während der Pollenflugsaison Vorhersagen zum Pollenflug-Gefahrenindex für die acht allergologisch wichtigsten Blütenpollen: Hasel, Erle, Esche, Birke, Süßgräser, Roggen, Beifuß und Ambrosia. Hier finden Sie den direkten Zugang zur Pollenflugvorhersage für die 8 wichtigsten Allergene und zum individuellen Pollenflug-Newsletter-Abonnement des DWD.
    Allergie - Was ist das?
    Eine Allergie ist eine unkontrollierte Reaktion des Immunsystems des menschlichen Körpers auf eigentlich harmlose Umweltsubstanzen, welches normalerweise schädigende Stoffe identifiziert und hocheffizient zu bekämpfen versucht. Eine Unterscheidung des Immunsystems in gefährliche und ungefährliche Stoffe kann nicht immer erfolgen. Im Falle einer Allergie reagiert es auf Bestandteile nicht gesundheitsgefährdender Umweltstoffe wie Pollen, Tierhaare, Milben, Nahrungsmitteln. Diese werden Allergene genannt.

    Die Symptome - Woran erkenne ich eine Allergie?

    Meist finden sich Symptome einer grippalen Infektion oder Erkältung, die den Betroffenen meist stark belasten. Im HNO-Bereich betrifft dies vor allem die Nase (allergische Rhinopathie), die Augen (allergische Konjunktivitis) oder den Rachen. Im Vordergrund steht eine vermehrte Sekretbildung, Jucken, Rötung/ Brennen, Lichtscheu oder eine verstopfte Nase. Dabei können einzelne oder auch mehrere Organe gleichzeitig betroffen sein. Seltener bilden sich glasartige weiche Schwellungen im Bereich der Augenlider, der Lippen oder auch des Kehlkopfs. Im Lungenbereich kann es zum allergischen Asthma mit Reizhusten, pfeiffendem Atemgeräusch, Atembeschwerden bis hin zum Erstickungsgefühl kommen. Im Hautbereich sind entzündliche Hauterkrankungen mitunter allergisch bedingt (atopische Dermatitis, Neurodermitis, Kontaktdermatitis. Eine Extremform ist der allergische Schock (Anaphylaxie), welcher durch einen Kreislaufzusammenbruch und Herzrhythmusstörungen lebensbedrohlich verlaufen kann.
    Dies macht deutlich, dass unterschiedliche Fachrichtungen der Medizin die Diagnose stellen und häufig gemeinsam behandeln sollten.

    Diagnose einer Allergie

    Wichtigste Säule der Diagnostik einer Allergie ist das Patientengespräch (Anamnese) mit der Erhebung der Krankengeschichte und die Fahndung nach Zusammenhängen zwischen Beschwerden und Umwelteinflüssen. Diese stehen am Beginn einer jeden Untersuchung und werden häufig durch Fragebögen unterstützt.
    Die nächste Stufe bilden Hauttests, um die aus dem Gespräch gefilterten möglichen Allergene zu bestimmen. Hierbei werden entsprechend der möglichen Allergene (meist) flüssige Proben auf die Haut aufgebracht und diese eingeritzt. Es gibt verschiedene Hauttestverfahren - in der HNO-Praxis wird meist das Prick-Verfahren (engl. prick = stechen) angewandt. Hierbei kommt ein kleiner Tropfen Allergenlösung auf den Unterarm und es folgt ein oberflächlicher Nadelstich in die oberste Hautschicht. Nach etwa 20 Minuten lässt sich ein Ergebnis ablesen: Bei einer positiven Reaktion kommt es zu einer Rötung und Quaddelbildung, welche ausgemessen und erfasst werden. 
    Bei weiterhin bestehenden Unsicherheiten hinsichtlich der Diagnosefindung schließen sich häufig Labortests mit einer Bestimmung der Antikörper (Immunglobulin E) an. Im Kindesalter können diese auch den ersten Diagnoseschritt darstellen. Auch ein Provokationstest an den vorrangig betroffenen Organen (Nase, Bindehaut, Lunge) kann zur Diagnosefindung hilfreich sein.

    Behandlung einer Allergie

Um ein weiteres Fortschreiten der Allergie und Folgeschäden zu vermeiden, sollten Hinweise auf allergische Symptome ernst genommen und eine nachgewiesene Allergie gezielt behandelt werden. Je nach Schweregrad der Symptome und Dauer der Beschwerden stehen hierzu verschiedene Möglichkeiten zur Wahl. Häufig erfolgt auch eine Kombination der therapeutischen Möglichkeiten. Am wichtigsten ist - wenn möglich - eine Vermeidung der Allergenzufuhr bzw. des Kontaktes (Allergenkarenz). Dies gilt vor allem für tierische, Nahrungsmittel- oder Kontaktallergene.

Eine sogenannte symptomatische Therapie zielt auf die Reduktion der allergiebedingten Symptome, behandelt jedoch nicht deren Ursache und wirkt nur während der Gabe. Hier kommen entweder lokal wirksame (Augen- oder Nasentropfen/ -sprays, Inhalationssprays) oder sogenannte systemische Antiallergika, Antihistaminika und Kortikosteroide in Tropfen- oder Tablettenform) zum Einsatz. Diese haben ihre Berechtigung bei geringen Symptomen und kurzzeitigen Schüben oder als Begleitmedikamente einer Spezifischen Immuntherapie (SIT/ Hyposensibilisierung).
Hierbei werden nämlich zunächst ansteigende Dosen eines Allergens bis zur sogenannten Erhaltungsdosis zugeführt, die zu einer schrittweisen Gewöhnung des Immunsystems an das Allergen führt. Dadurch kommt es zur Toleranz und deutlichen Beschwerdelinderung bzw. –freiheit. Prizipiell bestehen zwei Möglichkeiten der Allergenzufuhr zur Verfügung - die Subcutane Spritzentherapie (SCIT) mit meist sechswöchentlicher Gabe in der Praxis oder die Sublinguale Therapie (SLIT) mit Tropfen oder Tabletten mit täglich notwendiger Eigengabe.
Beide Therapieformen erfordern bei empfohlenen drei (seltener fünf) Jahren Behandlungsdauer eine hohe Disziplin und Durchhaltevermögen seitens der Patienten. Meist sind deutliche Erfolge schon im ersten Behandlungsjahr zu verzeichnen und der Effekt der sehr gut durch Studien belegten Behandlung hält lange an.

Bitte zögern Sie daher nicht uns anzusprechen - eine individuelle Beratung erfolgt selbstverständlich.

    Wir führen die Allergiediagnostik und -therapie entsprechend aktueller Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie durch.


     












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